Barrierefreies Reisen trotz Handicap

Durch | 30. September 2014

Barrierefreies Reisen mit Handicap

  1. Infos zu barrierefreies Reisen trotz Handicap
  2. Barrierefreies Handicap Reisen – An- und Abreise haben die gleichen Problemstellungen
  3. Autoreisen mit Handicap
  4. Bahnreise mit Handicap
  5. Schiffsreise mit Handicap
  6. Flugreise mit Handicap
  7. Erfordernisse an das Reiseziel für barrierefreies Reisen mit Handicap
  8. Fazit zu Handicap Reisen im Rollstuhl
  9. Video: REHACARE: Barrierefreies Reisen trotz Handicap
  10. VdK TV: Reisen mit Handicap 
Barrierefreies Reisen trotz Handicap

Barrierefreies Reisen trotz Handicap

Barrierefreies Reisen trotz Handicap – Menschen mit einem Handicap haben das gleiche Bedürfnis zu verreisen, wie es Menschen ohne Handicap auch haben. Für jedes vorhandene Handicap sind die Erfordernisse einer Reise individuell zu prüfen. Ohne eine sorgfältige Prüfung im Vorfeld der Reise können schon bei der Auswahl des Reiseveranstalters oder der Wahl des selbst organisierten Reiseziels schwerwiegende Fehler gemacht werden. Das trübt die Urlaubsfreude oder den sonstigen Aufenthalt am Reiseziel. Nachfolgend wird speziell auf Rollstuhl fahrende Menschen eingegangen. Für die Gruppe dieser Reisenden ist oft eine Begleitperson erforderlich oder zumindest hilfreich.

Welche Vorbereitungen für die verschiedenen Verkehrsmittel ratsam sind und wie man weitere Informationen oder Unterstützung erhält, soll hier dargestellt werden. Dabei wird nicht nur auf die An- oder Rückreise ein ausführlicher Blick geworfen, sondern natürlich auch auf den Aufenthalt selbst. Auch hier gilt es die Beschaffenheit der Unterkunft, ihre Erreichbarkeit und die Bewegungsmöglichkeiten innerhalb und in der näheren Umgebung zu analysieren. Dabei sollen Hinweise und Tipps vermittelt werden, worauf man schon im Vorfeld der Reise achten kann und was man vorher erfragen sollte, um wirklich sicher zu gehen. Dabei werden natürlich auch echte Erfahrungen von Menschen mit Handicap im Rollstuhl verarbeitet, die über Erfahrungen mit Reisen als Rollstuhlfahrer/-in verfügen. Die Informationen sind für die Betroffenen ebenso verwertbar, wie für die Anbieter von Reisen, Hotels oder sonstigen Unterkünften.

Infos zu barrierefreies Reisen trotz Handicap

Im Internet gibt es viele Anregungen zum Thema „Barrierefreies Reisen trotz Handicap“ die zur perfekten Lösung werden können. Natürlich soll hier nicht verschwiegen werden, dass es im Internet und bei den Reiseveranstaltern ein umfangreiches Angebot für Urlauber im Rollstuhl gibt. Auf den Angebotsseiten gibt es ebenfalls eine Fülle von Informationen und Anregungen zum Thema. Aber letztlich handelt es sich dabei um Werbung und nicht um Beratung oder Diskussion der Erfordernisse. Zumindest wird man nicht dümmer davon, wenn man sich ausführlich Zeit nimmt und in den Angeboten liest. Es sind dort diverse wertvolle Tipps aufgeführt, die auch für die eigene Situation gültig sind und Verwendung finden können. Mit Sicherheit findet man dort auch einen oder mehrere geeignete Veranstalter mit spezialisierten Angeboten. Der Markt wächst, da leider immer Menschen aus verschiedensten Gründen im Rollstuhl leben müssen. Die verschiedenen Wettbewerber bieten viele Varianten an. Da geht es vom reinen Urlaub in der Gesellschaft mit ebenfalls gehandicapten Zeitgenossen, bis zum normalen Urlaub, der auch für den Rollstuhlfahrer durch einige organisatorische oder bauliche Maßnahmen möglich gemacht wird.

Barrierefreies Handicap Reisen – An- und Abreise haben die gleichen Problemstellungen

Bei der Betrachtung der beiden Reisewege unterscheiden wir vor allen Dingen die verschiedenen Verkehrsmittel. Jedes birgt seine Vor- oder Nachteile. Für große Entfernungen scheiden einige gleich wieder aus. Für kleine Entfernungen kann nicht jedes eingesetzt werden. Nachfolgend in lockerer Reihenfolge eine Betrachtung der möglicherweise auftretenden Probleme und wie man Ihnen begegnen kann.

Autoreisen mit Handicap

Barrierefreies Reisen trotz Handicap

Barrierefreie Auto Reisen trotz Handicap – Rollstuhlfahrer beim Einsteigen in sein Auto

Barrierefreies Reisen (PKW) trotz Handicap – Mit dem PKW oder Kleinbus steht eine komfortable und in den meisten Fällen gewohnte Reisemöglichkeit zur Verfügung. Die Unterbringung des Rollstuhls und die Sitzhaltung des Reisenden während der Fahrt sind optimal geregelt. Voraussetzung ist natürlich der Umbau des Fahrzeuges auf das zu bewältigende Handicap. Oft wird sich ein solches Fahrzeug im Besitz des Reisenden befinden. Ist dies nicht der Fall, bieten einige Organisationen und zunehmend die Taxibetriebe speziell ausgerüstete Fahrzeuge an. Der Reisekomfort, sowie die Reisezeiten lassen sich dabei völlig individuell gestalten. Auch die Pausenregelung kann sich nach dem Fahrgast richten. Die Möglichkeiten der Gepäckmitnahme unterliegen nur der Ladekapazität des Fahrzeuges.

Mit dem PKW oder Kleinbus wird also hohe Flexibilität garantiert. Der Pferdefuß an der Sache ist jedoch, dass individuell gebuchte Fahrten bei größeren Entfernungen mit unerschwinglichen Preisen aufwarten. Ist auch eine Begleitperson im Spiel, oder verreisen ganze Familien oder Gruppen, ist eine Abwägung der Wirtschaftlichkeit aber durchaus sinnvoll. Wenn sonst mehrere Flugtickets oder Bahnfahrkarten bezahlt werden müssen, kann sich das durchaus lohnen. Auf jeden Fall sollte man bei der Fahrt mit dem Auto berücksichtigen, dass der Komfort auch für das Transportieren des Gepäcks gilt. Es wird ohne große Schlepperei und Zusatzkosten von Tür zu Tür mitgeführt.

Bahnreise Handicap

Barrierefreies Reisen trotz Handicap (Bahnreise mit Rollstuhl) – Mit der Eisenbahn kann man große Entfernungen sicherlich preiswerter überwinden, als mit dem PKW. Für die Zukunft, ab dem 01.09.2011, ändern sich sogar für Nahverkehrszüge die Bedingungen zur Nutzung erheblich. Sie werden kostenlos für schwerbehinderte Menschen. Dennoch braucht man bei der Vorbereitung einer Bahnreise für einen Reisenden im Rollstuhl starke Nerven. Der gesamte Informationsbereich über barrierefreies Reisen mit der Bahn ist in trockenem Gesetzesstil gehalten. Den Ursprung als Staatsbetrieb kann die Bahn AG noch immer nicht verheimlichen. Man benötigt also etwas Geduld, um aus den teilweise überflüssigen und weitschweifigen gesetzlichen Bestimmungen und den immer wieder zitierten Allgemeinen Geschäftsbedingungen (Beförderungsbedingungen) der Bahn AG zu entnehmen, was man eigentlich sucht.

Hat man sich erfolgreich durchgewühlt, stößt an auf ein Serviceangebot für Ein-, Aus- und Umstiegshilfen. Dabei werden im Vorfeld der Reise Mitarbeiter der Bahn AG organisiert, die mit Hubwerkzeugen ausgerüstet sind und beim Einlaufen des Zuges zur Verfügung stehen. Der Service ist lobenswerter Weise kostenlos. An manchen Bahnhöfen ist der Service leider nicht verfügbar. Ursachen dafür sind entweder Fehlen der technischen Möglichkeiten, fehlendes Bahnpersonal oder eben Beides. Die Bahn AG tut jedoch ihr Möglichstes und bietet die Vermittlung eines helfenden Subunternehmers an. Es ergeht dabei allerdings auch der Hinweis, dass dieser dann seine Leistung vor Ort abzurechnen gedenkt.

Der Transport des Rollstuhls ist bei der Bahnfahrt natürlich kostenlos inbegriffen. In den Beförderungsbestimmungen wird auf die Einhaltung von Normen nach Din und betimmte maximale Abmessungen verwiesen. Es wird aber wohl nur einen geringen Personenkreis geben, der diesen Bestimmungen zum Opfer fallen wird. Kommen wir zum Verlauf der Reise im Zug selbst. Einige Zugarten des Nah- und Regionalverkehrs sind eher ungeeignet für die Beförderung von Rollstuhlfahrern. Die Fernzüge sind ausnahmslos geeignet, bringen aber erhebliche Einschränkungen mit sich. Die Gänge sind schmal, die Übergänge von Waggon zu Waggon problematisch. Bei genauer Betrachtung ist man auf das eigene Zugabteil begrenzt. Die Toilettenbenutzung ohne Hilfe bei der Wegbewältigung dorthin, ist mit Schwierigkeiten verbunden.

Lange Zugreisen mit Handicap sind demnach kein ungetrübtes Vergnügen. Der Besuch des Speisewagens wird in den meisten Fällen aus den genannten Gründen schwierig werden oder ausscheiden. Das Bahnpersonal wird jedoch die Versorgung am Sitzplatz sicher stellen. Vergessen wollen wir auch nicht, dass bei der Bahnfahrt auch der Weg vom Wohnsitz zum Bahnhof und nach der Ankunft der Weg zur Unterkunft bewerkstelligt werden muss. Auf diesen beiden Wegen hat man es auch mit seinem Gepäck zu tun und muss es transportieren. Wer das nicht möchte, kann den Gepäckservice der Bahn AG nutzen. Dieser funktioniert in Zusammenarbeit mit dem Hermes Versand ausgezeichnet. Das Gepäck wird vor Reiseantritt an der Haustür abgeholt und ist bei Ankunft im Hotel verfügbar.

Das ist praktisch, aber nicht ganz billig. Addiert man die Kosten der Bahnfahrt mit Gepäckbeförderung und Wegbewältigung vom Bahnhof zum Zielort, erhält man eine zur reinen Autoanreise vergleichbare Summe. Nun setzt man diese Kosten in Relation mit den entstehenden Umständen der Bahnreise. Was ist einem selbst eigentlich jeder zusätzliche Umstand wert? Das muss jeder selbst entscheiden. Viele Betroffene ziehen die Autoreise aufgrund der möglichen Selbstbestimmung aller Zeitabläufe auch bei höheren Kosten vor. Sie vermeiden lieber Abhängigkeiten von Fahrplänen und organisatorischen Abläufen. Das verhindert Schwierigkeiten bei der Fortsetzung einer Reise, wenn ein Umsteigevorgang zwar organisiert wurde, aber in der Realität dann aus irgendeinem Grund nicht geklappt hat.

Schiffsreise mit Handicap

Barrierefreies Reisen trotz Handicap (Schiffsreise). Sie ist völlig anders gelagert. Wie die Anreise bewerkstelligt werden kann, ist bereits mit Vor- und Nachteilen erörtert worden. Auch der Unterschied zwischen einem abenteuerlichen Übersetzen mit dem Kutter vom Festland nach Helgoland und einer Kreuzfahrt auf einem großen Ferienschiff soll hier nicht erörtert werden. Wir betrachten nur den Urlaub mit und auf dem Schiff. Eine Reise mit dem Handicap Rollstuhlfahrer zu sein, ist auf einem modernen Kreuzfahrtschiff gut zu bewerkstelligen. Die Anbieter von Schiffsreisen sind schon seit der Konstruktionsphase ihrer Schiffe auf die Kundschaft mit Handicap eingestellt. Die Schiffe weisen im Regelfall mehrere Kabinen in unterschiedlichen Preisklassen auf, die speziell für die Bedürfnisse von Rollstuhlfahrern ausgelegt sind. Hier sind nach jüngsten ergonomischen Erkenntnissen ideale Verhältnisse für die Unterkunft geschaffen worden. Auch am Alltagsleben an Bord lässt sich in weiten Teilen problemlos teilnehmen. Die Gänge und Türdurchgänge sind breit genug. Eine Vielzahl an Aufzügen sorgt für Mobilität über alle Etagen hinweg.

Die Freizeiteinrichtungen sind nach Möglichkeit ebenfalls entsprechend ausgestattet. So haben viele Poolanlagen auf den Schiffen Hubwerkzeuge, um auch den Badespaß verfügbar zu machen. Die großen Schiffe verfügen alle über einen medizinischen Dienst. Schon in der Planungsphase einer Schiffsreise kann der Kontakt hergestellt werden, um eine Betreuung währen der Reise bedarfsgerecht zu sichern. Das funktioniert auch reibungslos für Herzpatienten, Diabetiker und sogar für Dialysepatienten. Wichtig ist die vorherige Absprache mit dem Veranstalter. Kurz vor dem Ablegen des Kreuzfahrtschiffes kann kaum noch etwas geregelt werden.

Rechtzeitige Planung dürfte aber alle möglichen Erfordernisse abdecken. Die Teilnahme an den vielfältigen Freizeitangeboten an Bord ist prinzipiell für alles gegeben. Jeder kann selbst entscheiden, was für ihn nicht in Frage kommt, oder sogar unmöglich bleibt. Grundsätzlich ist die Teilhabe am Bordleben in hohem Maße gegeben. Ein paar Einschränkungen gibt es bei den Exkursionen in Häfen der verschiedenen Stationen der Reisen. Nicht alle Landausflüge sind tatsächlich realisierbar.

In kleinen Häfen kann das Übersetzen mit kleinen Landungsboten zur unüberwindlichen Hürde werden. In Großen Häfen allerdings sind keine Probleme ohne Lösungsmöglichkeiten zu erwarten. Sie sind auf Passagiere mit Handicap vorbereitet. Hier kann man unbeschwert mitmachen und es findet sich immer eine Möglichkeit komfortabel an Land und wieder an Bord zu kommen. Mit der Schiffsreise haben wir nun schon etwas mehr als nur die An- und Abreise betrachtet. Aber das macht nichts. Bevor wir uns intensiv um den Aufenthalt während der Reise kümmern, werfen wir noch einen ausführlichen Blick auf die Flugreise.

Flugreise mit Handicap

Barrierefreies Reisen trotz Handicap (Flugreise). Für große Entfernungen ist sie wohl die beste Wahl. Die Reisezeit ist im Vergleich zu Auto und Bahn deutlich kürzer. Die Flughäfen sind alle auf die Beförderung von Rollstuhlfahrern vorbereitet. Besondere Beachtung muss hier auf die Enge im Flugzeug und den Transport des Rollstuhles gelegt werden. Die Buchung des Fluges sollte möglichst frühzeitig erfolgen. Schon zu diesem Zeitpunkt muss die Frage geklärt werden, ob für Rollstuhlfahrer ein geeigneter Platz in der Maschine zur Verfügung steht. Ein wichtiger zu beachtender Punkt betrifft den Rollstuhl selbst. Er muss spätestens 3 Tage vor dem Flug bei der Fluggesellschaft angemeldet werden.

Am Besten erledigt man das unmittelbar mit der Buchung. Handbetriebene Rollstühle sind unproblematisch für den Transport im Flugzeug. Bei elektrisch angetriebenen Versionen gibt es allerdings die Art der Batterie zu beachten. Es darf nur eine auslaufgeschützte Batterie verbaut sein. Diese Eigenschaft wird nur von Trocken- oder Gelbatterien erfüllt. Alle anderen Batteriearten sind von der Beförderung ausgeschlossen. Ihr Säureinhalt gilt als zu gefährlich, falls der Rollstuhl aus irgendwelchen Gründen im Laderaum aus der Waage gerät. Bei der Anmeldung müssen auch die genauen Abmessungen und das Gewicht des Rollstuhles angegeben werden. Es empfiehlt sich also, diese Daten bereit zu halten.

Nachdem nun alles für den Transport des Rollstuhles getan wurde, geht es nun um den Fluggast selbst. Bei den Fluggesellschaften wird fast überall gleich vorgegangen. Damit für das Personal die Art und der Umfang der zu organisierenden Hilfestellungen organisiert werden kann, muss der Grad der Beeinträchtigung angegeben werden. Es werden 3 Grade unterschieden. Sie lauten: gehbehindert, stark gehbehindert und gehunfähig. Unter gehbehindert versteht man Hilfebedürftigkeit beim Verlassen und Verladen des Rollstuhles. Jedoch ist man in der Lage den Vorfeldbus zu benutzen oder die Zugangsrampe zu begehen. Es können Treppenstufen überwunden werden und der Weg zum Sitz im Flugzeug kann bewältigt werden. Unter stark gehbehindert versteht man die Hilfebedürftigkeit in allen Belangen des Rollstuhles. Die Gehfähigkeit ist stark beeinträchtigt. Der Vorfeldbus oder die Einstiegsrampe können nicht bewältigt werden.

Es können keine Treppenstufen überwunden werden. Man traut sich aber zu, in der Kabine des Flugzeuges seinen Sitz selbständig erreichen zu können. Unter gehunfähig wird dann die Steigerung davon verstanden. Man kann keinen Weg, auch nicht innerhalb des Flugzeuges selbst bewältigen. Hilfestellung ist für sämtliche Wege vom Terminal bis ins Flugzeug und wieder hinaus erforderlich. Der Service läuft dann reibungslos ab. Ein gehunfähiger Fluggast wird vom Personal in Empfang genommen. Er wird auf einem Spezialstuhl als erster an Bord und auf seinen Sitzplatz verbracht. Erst dann beginnt der Einlass der anderen Fluggäste. Nach der Landung erfolgt die gleiche Prozedur, nur ist der Rollstuhlfahrer nun der Letzte, der das Flugzeug verlässt. Das Flugpersonal begleitet einen dann zum Gepäckband und ist auf Wunsch bis zum Ausgang des Terminals behilflich. Die Verfahrensweisen sind erprobt und bewährt. Für Langstreckenflüge über viele Stunden werden große Flugzeuge eingesetzt.

Deren Kabinenbreite erlaubt es bei neueren Flugzeugen auch für gehunfähige Rollstuhlfahrer, mit Hilfe des Personals und eines Spezialstuhles einen Toilettengang zu ermöglichen. Erkundigen Sie sich in diesem Fall vorher genau bei der Fluggesellschaft über die Beschaffenheit des verwendeten Flugzeuges. Eine weitere und oft angewandte Möglichkeit ist die Verwendung eines Dauerkatheders. Die Buchung bei den Fluggesellschaften umfasst die kostenlose Platzreservierung auch für die Begleitperson. Zusätzlich wird ein Mehrgepäck kostenfrei genehmigt. Der Umfang ist von Gesellschaft zu Gesellschaft unterschiedlich und muss erfragt werden. Das Mehrgepäck kann über Stückzahl oder Gewicht definiert sein. Auch hier muss genau gelesen werden, was tatsächlich angeboten wird. Für barrierefreies Reisen trotz Handicap gilt folgendes ganz besonders: Bei der gesamten Zeitplanung für die Reise sollte im Zeitplan wegen der besonderen Verfahrensweise des Ein- und Aussteigens ein zusätzlicher Zeitbedarf von jeweils 30 Minuten einkalkuliert werden.

Erfordernisse an das Reiseziel für barrierefreies Reisen mit Handicap

Barrierefreies Reisen trotz Handicap

Barrierefreies Reisen trotz Rollstuhl / Handicap

Welcher Anforderungen gelten für Barrierefreies Reisen trotz Handicap? Nun ist es also endlich bis ans Reiseziel geschafft. Je nach Schwere des vorhandenen Handicaps, muss auch für die Unterkunft am Zielort eine Vorbereitung stattgefunden haben. Diese Vorbereitung kann zahlreiche Details umfassen. Nicht alles ist wirklich wichtig oder entscheidend für einen unbeschwerten Aufenthalt. Letztlich ist aber die Summe der Details entscheidend für die erreichbare Lebensqualität und das Wohlbefinden. Daher lohnt sich auch eine sehr detaillierte Betrachtung und Bewertung von Kleinigkeiten. So wie bei der Auswahl des geeigneten Verkehrsmittels für An- und Abreise, kann bei der Auswahl der Unterkunft im Vorfeld der Buchung jede relevante Frage geklärt werden. Die meisten Reiseveranstalter bieten Checklisten für Ihre Hotels an, in denen die baulichen Gegebenheiten erfasst und bewertet sind. Man kann einen solchen Fragebogen natürlich auch selbst für seine eigenen Bedürfnisse erstellen. Ein individuell gestalteter Fragebogen kann dann vom Hotel oder Reiseveranstalter beantwortet oder mit den vorhandenen Hotelbeschreibungen für Gäste mit Handicap abgeglichen werden.

Unterkünfte für „Barrierefreies Reisen trotz Handicap“. Das nahe Umfeld der Unterkunft – Es muss leicht mit dem Rollstuhl zu befahren sein. Dazu gehört auch die Zufahrt mit dem PKW oder mit dem Rollstuhl. Wichtig ist, wie weit man an den Eingang heranfahren kann und wo im Anschluss das Auto bleibt. Muss es auf einen Parkplatz oder in eine Tiefgarage gebracht werden? Wenn ja, wie kommt man von dort mit dem Rollstuhl wieder ans Tageslicht und zum Hoteleingang? Kann das Hotelpersonal das Parken des Autos übernehmen? Ist das Hotelpersonal bei Bedarf kurzfristig bereit das Auto wieder zur Verfügung zu stellen? Gibt es zeitliche Beschränkungen, zum Beispiel am Abend oder nachts? Wer mit Begleitperson und PKW unterwegs ist, hat hier sicherlich ein paar Probleme weniger.

Der Eingang, die Bar, das Restaurant und die Lobby – Klären Sie vor der Buchung die Beschaffenheit des Eingangsbereiches ab. Er sollte barrierefrei sein, gegebenenfalls über geeignete Rampen für Rollstuhlfahrer verfügen. Vergewissern Sie sich über die befahrbare Breite der Rampen oder der Eingangstüren. Für manche kann die Neigung oder die Länge der Rampe eine wichtige Information beinhalten. Sollten Stufen vorhanden sein, erkundigen Sie sich nach Breite und Höhe. In anderen Ländern gelten oft andere Bauvorschriften. Die Stufenhöhe kann also sehr ungewöhnlich sein. Eine Hürde kann die Eingangstür werden. Lassen Sie sich über die Art der Öffnung informieren. Dabei kann es sich um Schiebetüren handeln oder um Klapp- oder Drehtüren.

Welche Art von Tür ungeeignet oder zu bewältigen ist, muss jeder selbst bewerten. Dazu kommt die Frage, wie der Öffnungsmechanismus funktioniert und für das eigene Handicap ein Problem sein könnte. Die Beschaffenheit der Eingangshalle und der Rezeption sollte wenig verwinkelt sein und einen gut befahrbaren Bodenbelag haben. Achten Sie auf Hindernisse im Kopfbereich, etwa durch Pflanzen oder Skulpturen. Die Zufahrt in den oder die Aufzüge muss die erforderliche Breite für den verwendeten Rollstuhl aufweisen. Auch die Größe der Liftkabine ist wichtig. Fragen Sie nach der Höhe der Bedienknöpfe innerhalb und außerhalb der Lifte. Nur so kann etwas über die selbständige Bedienbarkeit in Erfahrung gebracht werden. In Hotels mit nur einem einzigen Aufzug sollte eine Zimmerbelegung nur im Erdgeschoss erfolgen. Bei einem Defekt des Aufzuges ist man sonst schnell handlungsunfähig. Wer Angst vor Feuer im Hotel hat, sollte ebenfalls auf einem Zimmer im Erdgeschoss bestehen. Aufzüge dürfen im Brandfall nicht benutzt werden und können darüber hinaus über automatische Abschaltungen verfügen. Für die Zugänge und Fahrtwege zur Bar oder dem Restaurant, dem Frühstücksraum oder einem sonstigen Aufenthaltsraum gelten identische Abfragen.

Hier geht es immer um Stufen und ihre Beschaffenheit, um die verwendeten Bodenbeläge und die Türdurchgänge mit der Bauart der Türen. Dazu kommen die Öffnungsmechanismen der Türen. Um die Mahlzeiten ungestört einnehmen zu können ist die Zufahrtmöglichkeit zum Tisch zu prüfen. Ebenso die Höhe der Tischplatte und ob sie über einen Verstellmechanismus verfügt, um die Höhe anzupassen. Oft werden Frühstück oder andere Mahlzeiten in Buffetform angeboten. Erkundigen Sie sich vorab über die Erreichbarkeit der angebotenen Gerichte und Speisen. Versichern Sie sich über eventuelle Hilfe durch Hotelpersonal beim Befüllen des Tellers. Auch für die weiteren Einrichtungen des Hotels gibt es Fragen. Neben den bereits ausführlich beschriebenen Kriterien zur Erreichbarkeit gelten für Hallenbäder oder Außenpools zusätzlich die Fragen der Erreichbarkeit des Wassers. Beschaffenheit von Leiter, Treppe, Rampe oder gar das Vorhandensein eines Lifter,s sollten daher unbedingt gestellt werden.

Beschaffenheit des Zimmers und von Bad und WC – Hier gelten natürlich die gleichen Kriterien für Stufen, für Türbreiten und die Befahrbarkeit der Bodenbeläge. Darüber hinaus ist es nun wichtig, dass die Lichtschalter in erreichbarer Höhe angebracht sind. Hilfreich wäre eine Alarmeinrichtung. Viele Hotels haben in ihren Zimmern für Gäste mit Handicap eine solche Einrichtung installiert. Achten sie auf das Telefon und sein uneingeschränkte Zugänglichkeit. Besonderes Augenmerk muss der Aufstellung und Beschaffenheit des Bettes gewidmet werden. Ein für den Rollstuhl geeigneter Freiraum muss links und rechts vorhanden sein. Dazu ist für viele die Betthöhe ein entscheidendes Kriterium für selbständigen Ein- und Ausstieg. Vielleicht gibt es eine Höheverstellung oder eine Mobilität des Bettes. Vom Bett aus sollte der Lichtschalter des Raumes erreichbar sein. Mindestens aber muss eine Lichtquelle vom Bett aus schaltbar sein. Manche Hotels sichern ihre Kleinmöbel gegen Verstellen durch den Gast. Das sollte hier nicht der Fall sein. Das TV-Gerät sollte in Neigung und Sichtrichtung verstellbar sein.

In Bad und WC sind oft Details vorhanden, an die man im Vorfeld nicht denkt. Zu Hause ist alles perfekt abgestimmt und so erwartet man es auch am Urlaubsort. Ein paar Fragen sind aber unumgänglich. In welcher Richtung öffnet die Tür und bleibt genügend Freiraum, sie auch wieder zu schließen wenn man im WC ist? Ist innerhalb von Bad und WC genügend Freiraum neben der Dusche, Wanne oder dem WC vorhanden? Wie hoch sind die Einstiege in Dusche und Wanne? Welche Höhe hat der Toilettensitz und verfügt er über stabile Zusatzgriffe? Hat die Wanne einen Sitz und eine Zusatzgriff? Ist die Dusche ebenfalls mit Sitz und Haltegriff ausgestattet? Ist das Waschbecken in der Höhe für die Anfahrt mit dem Rollstuhl geeignet oder höhenverstellbar? Sind der oder die Spiegel in der Neigung und Blickrichtung verstellbar? In welcher Höhe sind sie angebracht? Wie ist die Erreichbarkeit der Handtuchhalter von Rollstuhl aus? Gibt es eine vom Rollstuhl aus erreichbare Steckdose?

Ein wichtiges Kriterium für die Nutzer elektrischer Rollstühle ist die Frage der Aufladung der Batterie. Prüfen Sie die im Land vorhanden Spannung und die Beschaffenheit der Steckdose. Eventuell ist ein geeigneter Adapter erforderlich. Achten Sie auf die elektrischen Daten des Ladegerätes. Eine falsche Betriebsspannung kann erhebliche Schäden bis hin zur Zerstörung verursachen.

Fazit zu Handicap Reisen im Rollstuhl

Fazit zum Thema „Barrierefreies Reisen trotz Handicap„. Alles ist möglich. Man muss es nur sorgfältig und rechtzeitig planen. Das Angebot der Reiseveranstalter wird immer besser. Auch die selbst geplante Reise hat ihren Reiz. Sie erfordert allerdings erheblich mehr Eigeninitiative als die Wahrnehmung eines fertigen Angebotes. Dafür ist die Reise dann wirklich individuell. Der Auswahl eines gewünschten Reiszieles ist kaum eine Grenze gesetzt. Empfohlen wir die Erstellung einer individuellen Liste für die Erfordernisse des eigenen Handicaps. Anhand dieser Liste kann die Auswahl eines geeigneten Hotels oder einer Ferienwohnung gut erfolgen. Wenn Informationen nicht vorhanden oder unverständlich sind, lassen sie sich in den meisten Fällen über die Veranstalter oder einen Direktkontakt mit dem Vermieter einholen oder präzisieren. Die Absprache im Vorfeld ist das Wichtigste bei der Planung. Man darf keine Scheu vor Fragen haben. Egal ob sie unbequem sind oder dem Hotelier zusätzliche Arbeit machen. Die Hoteliers und die Reiseveranstalter sind stets bemüht, ihren Service zu verbessern.

Das gilt für alle Urlaubsgäste. Egal ob sie eine Handicap mitbringen oder nicht. Die Zielgruppe der Rollstuhlfahrer bildet da keine Ausnahme. Lediglich deren Erfordernisse können nicht überall gleich gut erfüllt werden. Bei allen Anfragen wird man feststellen, dass ein ehrliches Bemühen um guten Service vorhanden ist. Der Wissenstand der Anbieter erweitert sich mit jeder zu beantwortenden Frage. Das kommt auf Dauer allen Reisenden zu Gute. Auch Kritik oder Verbesserungsvorschläge werden gern entgegen genommen. Schließlich wollen die Hoteliers gute Kritiken bei der Aufenthaltsbewertung erhalten. Wenn stillschweigend Mängel in Kauf genommen werden, erfährt der Hotelier auch nichts über eine Verbesserungsmöglichkeit. Ihm selbst ist der Mangel gar nicht klar, daher erkennt er ihn auch nicht. Die speziellen Anforderungen zum Aufenthalt von Handicapgästen muss jeder Anbieter und jeder Vermieter erst erlernen. Einige Anbieter haben sich sogar ganz spezialisiert und ihr Angebot komplett auf Handicap Reisen / Barrierefreies Reisen trotz Handicap aller Art ausgerichtet. Wer auf Nummer sicher gehen will, der findet ohne zeitintensiven Aufwand bei diesen Anbietern eine gute Auswahl von geeigneten Hotels und anderen Unterkünften.

REHACARE: Barrierefreies Reisen trotz Handicap

VdK TV: Reisen mit Handicap




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Ein Gedanke zu “Barrierefreies Reisen trotz Handicap

  1. Wolfie

    Heү Danke fuer die schoene Zeit hier. Macdht weiter sо.

    Da komme ich gerne wiedeг.

    Antworten

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